Am Wochenende um den 14. bis 16. Juli haben sich auf Einladung und Organisation durch den THW-Ortsverband Werne sechs Fachgruppen Wasserschaden / Pumpen aus den THW-Ortsverbänden Iserlohn, Hagen, Halver, Kamen-Bergkamen, Werne und Bochum getroffen. Auch die Fachgruppen Elektroversorgung aus den THW-Ortsverbänden Werne und Bochum waren vor Ort und stellte den Strom für die zahlreichen Pumpen zur Verfügung. Unterstützung auf dem Wasser kam auch von der Fachgruppe Wassergefahren und dem Mobilen Hochwasserpegel (MHP) aus dem Ortsverband Kamen-Bergkamen. Die Übung fand in Werne, im Kohlehafen des nicht mehr in Betrieb befindlichen Gersteinwerks statt.
Wer zu Hause schon einmal darauf gewartet hat, dass sich seine Badewanne füllt, weiß: Das kann einige Minuten dauern. Hätte man eine Badewanne an das Ende der mehr als zwei Kilometer langen Pumpstrecke der Übung gestellt, wäre diese in einer halben Sekunde gefüllt gewesen. Alternativ sind das rund 1.000 Badewannen in der Minute oder schon 60.000 Badewannen in der Stunde. Dieser Vergleich zeigt, wie gut die Fachgruppen Wasserschaden / Pumpen ihre Hauptaufgabe beherrschen: Den Transport von großen Mengen Wasser, sei es zum Einsatzort, z.B. bei einem Brand, oder weg vom Einsatzort, wenn es überflutete Flächen zu entwässern gilt.
Grundsätzlich verfügen die Fachgruppen Wasserschaden / Pumpen alle über eine ähnliche Ausstattung, die, vor allem mit den Schläuchen, Rohren und dem Zubehör, miteinander kompatibel ist. Unterschiede gibt es bei der Ausstattung mit Pumpen. Während die Pumpe des Ortsverbandes Iserlohn rund 15.000 Liter Förderleistung hat, schaffen andere Großpumpen nur rund 5.000 bis 8.000 Liter in der Minute. Um Wasser über lange Strecken zu befördern, werden die Pumpen hintereinander aufgebaut, im sogenannten Tandem-Betrieb. Durch die verschiedenen Pumpleistungen liegt die Hauptaufgabe hier in der Synchronisierung der Fördermengen, die eine kontinuierliche Absprache über Funk erfordert, um das Wasser zügig von A nach B zu bringen und keinen Überlauf an den Stationen der Pumpstrecke zu erzeugen. Zur Abfederung kleinerer Leistungsschwankungen wurden auf der Pumpstrecke Pufferbecken installiert. Diese mehrere tausend Liter fassenden Wasserblasen sind mit einem auf dem Wasser aufschwimmenden Ring versehen und können flexibel und schnell auf und ab gebaut werden.
Neben dem Übungsszenario, dass die Bereitstellung von Löschwasser für einen fiktiven Brand im nahegelegenen Kraftwerk vorsah, geht es bei solchen Übungen auch darum, dass sich die Einsatzkräfte aus den verschiedenen THW Ortsverbänden kennenlernen. In großen Schadenslagen, wie dem Moorbrand in Meppen im Jahre 2018, werden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nach einigen Tagen abgelöst, hier ist es von großem Wert, wenn man zuvor schon einmal Einblicke in die Arbeitsweisen und die verfügbaren Geräte der Fachgruppen aus den anderen THW-Ortsverbänden erhalten hat. Die dreitägige Übung wurde am Nachmittag des 16. Juli erfolgreich abgeschlossen und die Einsatzkräfte machten sich auf den Rückweg in ihre Ortsverbände.